Autotechnik Days 2024
TV-Tuner als Publikumsmagnet
2. April 2024 agvs-upsa.ch – An den Autotechnik Days stand der deutsche TV- und Tuning-Star Sidney «Sid» Hoffmann nicht nur Rede und Antwort, er brachte auch gleich seinen VW Golf 8 R444 mit. Der 44-jährige Deutsche verriet ausserdem, wieso er Verbrenner immer noch bevorzugt. Ilir Pinto und Jürg A. Stettler
TV- und Tuning-Star Sidney «Sid» Hoffmann outet sich als Petrol-Head und brachte seinen leistungsstarken VW Golf 8 R444 an die Autotechnik Days mit. Fotos: AGVS-Medien
Ein Tuning-Star, der mit einem VW Golf unterwegs ist – wie kommt das?», fragt Moderator Beat Jenny zu Beginn des Podiums an den Hostettler Autotechnik Days den Kult-Tuner Sidney «Sid» Hoffmann etwas provokativ. Der 44-Jährige lächelt nur und erwidert gut gelaunt: «Du wirst mit dem Golf unterschätzt. Mit einem anderen getunten Auto wirst du vielleicht geärgert, hier ärgerst du.» Zudem liege der Verbrauch seines Golfs trotz satten 444 PS dank Eventuri Carbon Ansaugung, Upgrade Turbolader, HG-Ladeluftkühler, HJS Downpipe OPF sowie spezieller SIIND Software R444 bei rund 10,3 l/100 km. «Er ist ja auch mein Alltags- und Langstreckenauto und dafür ist er sehr komfortabel. Damit hole ich auch meinen Sohn vom Kindergarten ab.» Das Fahrwerk des Golfs, ein KW V4 Clubsport, sei zwar sehr nah an der Rennstrecke, aber er müsse im Mai damit ja auch gegen ein Azubi-Auto von VW antreten.
Durch Zufall zum TV- und Youtube-Star
Angesprochen auf seine Tuninganfänge, erinnert sich Hoffmann: «Ich habe so viel an meinem ersten Auto, einem VW Golf II, rumgebastelt, dass dieser am Schluss mehr Öl als Benzin gebraucht hat. Er gesteht unumwunden: «Den habe ich völlig versaut.» Angefangen mit dem Tuning hat Hoffmann schon sehr früh: «D&W mit den Girls, die viel nackte Haut zeigten, waren damals voll in. Mein Kollege arbeitete in der Reklamationsabteilung von D&W und ich konnte zurückgegebene Teile bei ihm kaufen. Die habe ich dann verbessert. Und während der Schulzeit habe ich schon Autos von Kollegen eine Lederausstattung verpasst und bin so immer mehr ins Tuning gekommen.» Zum TV-Auftritt kam Sid Hoffmann durch einen reinen Zufall. Ein Tuningkollege wollte nicht vor die Kamera und verwies die TV-Crew weiter: «Wichtig ist, dass man trotz des ganzen Rummels nicht abhebt und alles auch nicht zu ernst nimmt. Kürzlich habe ich meine erste TV-Sendung nach Jahren wieder angeschaut und auch einige der alten Youtube-Clips. Da habe ich mich schon gefragt, wieso das überhaupt so erfolgreich war.»
E-Antrieb wurde falsch etabliert
Und was hält der Tuner vom E-Antrieb? «Ich bin ein Petrol-Head durch und durch», erklärte er. Man habe den Elektroantrieb auch falsch in der Gesellschaft etabliert und ihm unbedingt einen grünen und umweltfreundlichen Anstrich verleihen wollen. «Das ist Bullshit! Die Performance ist zwar genial, aber der grüne Anstrich gibt der E-Mobilität einfach einen faden Beigeschmack», erläutert Hoffmann. «Zudem fehlt mir noch die Infrastruktur, um sorglos unterwegs zu sein.» Der E-Antrieb habe durchaus seine Daseinsberechtigung, aber E-Tuning funktioniert schlicht (noch) nicht. Erst wenn es sich mehr im Motorsport breitmachen und durchsetzen könne, dann komme wohl auch bei dieser Antriebsart wieder der Tuninggedanke auf. Dann ergänzt er: «Wir haben für die Dortmunder Stadtwerke einen VW T2 auf Elektroantrieb umgebaut. Ist ja ganz witzig, aber irgendwie auch Scheisse. Du hast einfach etwas Altes mit neuer Technik, da kräuseln sich bei mir die Nackenhaare. Es wird am Ende viele verschiedene Antriebsvarianten geben, aber meine wird immer der Verbrenner sein.»
TV- und Tuning-Star Sidney «Sid» Hoffmann outet sich als Petrol-Head und brachte seinen leistungsstarken VW Golf 8 R444 an die Autotechnik Days mit. Fotos: AGVS-Medien
Ein Tuning-Star, der mit einem VW Golf unterwegs ist – wie kommt das?», fragt Moderator Beat Jenny zu Beginn des Podiums an den Hostettler Autotechnik Days den Kult-Tuner Sidney «Sid» Hoffmann etwas provokativ. Der 44-Jährige lächelt nur und erwidert gut gelaunt: «Du wirst mit dem Golf unterschätzt. Mit einem anderen getunten Auto wirst du vielleicht geärgert, hier ärgerst du.» Zudem liege der Verbrauch seines Golfs trotz satten 444 PS dank Eventuri Carbon Ansaugung, Upgrade Turbolader, HG-Ladeluftkühler, HJS Downpipe OPF sowie spezieller SIIND Software R444 bei rund 10,3 l/100 km. «Er ist ja auch mein Alltags- und Langstreckenauto und dafür ist er sehr komfortabel. Damit hole ich auch meinen Sohn vom Kindergarten ab.» Das Fahrwerk des Golfs, ein KW V4 Clubsport, sei zwar sehr nah an der Rennstrecke, aber er müsse im Mai damit ja auch gegen ein Azubi-Auto von VW antreten.
Durch Zufall zum TV- und Youtube-Star
Angesprochen auf seine Tuninganfänge, erinnert sich Hoffmann: «Ich habe so viel an meinem ersten Auto, einem VW Golf II, rumgebastelt, dass dieser am Schluss mehr Öl als Benzin gebraucht hat. Er gesteht unumwunden: «Den habe ich völlig versaut.» Angefangen mit dem Tuning hat Hoffmann schon sehr früh: «D&W mit den Girls, die viel nackte Haut zeigten, waren damals voll in. Mein Kollege arbeitete in der Reklamationsabteilung von D&W und ich konnte zurückgegebene Teile bei ihm kaufen. Die habe ich dann verbessert. Und während der Schulzeit habe ich schon Autos von Kollegen eine Lederausstattung verpasst und bin so immer mehr ins Tuning gekommen.» Zum TV-Auftritt kam Sid Hoffmann durch einen reinen Zufall. Ein Tuningkollege wollte nicht vor die Kamera und verwies die TV-Crew weiter: «Wichtig ist, dass man trotz des ganzen Rummels nicht abhebt und alles auch nicht zu ernst nimmt. Kürzlich habe ich meine erste TV-Sendung nach Jahren wieder angeschaut und auch einige der alten Youtube-Clips. Da habe ich mich schon gefragt, wieso das überhaupt so erfolgreich war.»
E-Antrieb wurde falsch etabliert
Und was hält der Tuner vom E-Antrieb? «Ich bin ein Petrol-Head durch und durch», erklärte er. Man habe den Elektroantrieb auch falsch in der Gesellschaft etabliert und ihm unbedingt einen grünen und umweltfreundlichen Anstrich verleihen wollen. «Das ist Bullshit! Die Performance ist zwar genial, aber der grüne Anstrich gibt der E-Mobilität einfach einen faden Beigeschmack», erläutert Hoffmann. «Zudem fehlt mir noch die Infrastruktur, um sorglos unterwegs zu sein.» Der E-Antrieb habe durchaus seine Daseinsberechtigung, aber E-Tuning funktioniert schlicht (noch) nicht. Erst wenn es sich mehr im Motorsport breitmachen und durchsetzen könne, dann komme wohl auch bei dieser Antriebsart wieder der Tuninggedanke auf. Dann ergänzt er: «Wir haben für die Dortmunder Stadtwerke einen VW T2 auf Elektroantrieb umgebaut. Ist ja ganz witzig, aber irgendwie auch Scheisse. Du hast einfach etwas Altes mit neuer Technik, da kräuseln sich bei mir die Nackenhaare. Es wird am Ende viele verschiedene Antriebsvarianten geben, aber meine wird immer der Verbrenner sein.»
Von realer zu virtueller Oldtimer-Welt dank Roarington
Albert Brenner, Head of Business Development, erläuterte die spannende Idee hinter Roarington.
Oldtimer faszinieren. Viele der exklusivsten Fahrzeuge der Automobilgeschichte gehören jedoch einer kleinen Gruppe an Sammlern mit dem Durchschnittsalter von 72 Jahren. Um auch die jüngere Generation an die Klassiker heranzuführen, schlägt Roarington nun die Brücke in die virtuelle Welt. In Luzern konnten Besuchende in von Zagato und Pininfarina designten Classic-Car-Fahrsimulatoren das einzigartige Fahrgefühl von Oldies selbst erleben. Albert Brenner, Head of Business Development bei Roarington, verriet am Podiumsgespräch zudem, wie ein digitaler Zwilling eines Veteranen – ob für Fahrsimulator oder virtuelles Museum – entsteht. Mithilfe industrieller Scan-Technologie werden bei Roarington dabei Oldtimer bis ins kleinste optische Detail nachgebildet. «Beim Lamborghini Miura sieht man sogar die Kratzer auf den Ledersitzen.» Roaringtons Plan besteht darin, die schönsten und exklusivsten Fahrzeuge der Welt zu digitalisieren, um die einzigartigen Fahrerlebnisse einem breiten Publikum aller Generationen zugänglich zu machen. «Junge Leute halten sich vermehrt im Metaverse auf. So kommen sie in ihrer Welt einfacher in Kontakt mit den Oldtimern», so Brenner. Bewundern kann man die teils millionenteuren Preziosen in «Roarington – The Classic Car Metaland», einer virtuellen Stadt für Autoenthusiasten. «Anders als in einem Museum kann man diese Oldtimer auch anfassen, die Türe öffnen, einsteigen und sie von innen betrachten», ergänzt Brenner.
Albert Brenner, Head of Business Development, erläuterte die spannende Idee hinter Roarington.
Oldtimer faszinieren. Viele der exklusivsten Fahrzeuge der Automobilgeschichte gehören jedoch einer kleinen Gruppe an Sammlern mit dem Durchschnittsalter von 72 Jahren. Um auch die jüngere Generation an die Klassiker heranzuführen, schlägt Roarington nun die Brücke in die virtuelle Welt. In Luzern konnten Besuchende in von Zagato und Pininfarina designten Classic-Car-Fahrsimulatoren das einzigartige Fahrgefühl von Oldies selbst erleben. Albert Brenner, Head of Business Development bei Roarington, verriet am Podiumsgespräch zudem, wie ein digitaler Zwilling eines Veteranen – ob für Fahrsimulator oder virtuelles Museum – entsteht. Mithilfe industrieller Scan-Technologie werden bei Roarington dabei Oldtimer bis ins kleinste optische Detail nachgebildet. «Beim Lamborghini Miura sieht man sogar die Kratzer auf den Ledersitzen.» Roaringtons Plan besteht darin, die schönsten und exklusivsten Fahrzeuge der Welt zu digitalisieren, um die einzigartigen Fahrerlebnisse einem breiten Publikum aller Generationen zugänglich zu machen. «Junge Leute halten sich vermehrt im Metaverse auf. So kommen sie in ihrer Welt einfacher in Kontakt mit den Oldtimern», so Brenner. Bewundern kann man die teils millionenteuren Preziosen in «Roarington – The Classic Car Metaland», einer virtuellen Stadt für Autoenthusiasten. «Anders als in einem Museum kann man diese Oldtimer auch anfassen, die Türe öffnen, einsteigen und sie von innen betrachten», ergänzt Brenner.
Elektro-Autos sind für Masse schlicht nicht erschwinglich
Experte Matthias Braun kennt die Autobranche von verschiedenen Stationen weltweit und glaubt nicht an den durchschlagenden Erfolg der E-Mobilität, sondern würde lieber auf E-Fuels setzen.
Matthias Braun, der an der HSG in St. Gallen studierte und verschiedene Funktionen bei Autoherstellern weltweit innehatte, sieht die Entwicklung der E-Mobilität ebenfalls kritisch. Der 60-jährige Berater erklärt im Podiumsgespräch: «In den USA haben beispielsweise viele Vermieter ihre E-Flotte wieder verkleinert. Auch sonst wird die USA nur schon wegen der grossen Distanzen nie ganz auf E-Autos umstellen.» E-Autos hätten zudem klar höhere Reparaturkosten und auch recycelt würden bislang nur die wenigsten. «In Deutschland gehen 75 Prozent der E-Autos ans Gewerbe für dessen Image. E-Autos sind nur bei den Fans oder höchstens bei reicheren Käuferschichten ein Thema, die sich meist ein zweites Auto leisten können», erläutert er. Die Mehrheit könnte sie sich aber nicht leisten. Braun sieht daher durchaus Potenzial und Hoffnung für Verbrenner: «Weltweit gibt es 1,3 Milliarden Verbrenner-Autos und noch ein paar 100 Millionen LKW, Bagger, etc. – insgesamt sind es 1,8 Milliarden Verbrenner und 30 Millionen E-Autos. Wir brauchen eine Technologie für die 1,8 Milliarden Fahrzeuge, denn die 30 Millionen E-Autos werden das Klima nicht retten.» Als Lösung sieht er E-Fuels und weist auf einen für Garagen positiven Trend hin: «Es wird darum gehen, dass man das Auto nicht mehr nur acht bis neun Jahre fährt, sondern bis zu 20 Jahre.» Damit würden Umsatz und Arbeit durch Service und Instandhaltung auf die Garagen zukommen.
Experte Matthias Braun kennt die Autobranche von verschiedenen Stationen weltweit und glaubt nicht an den durchschlagenden Erfolg der E-Mobilität, sondern würde lieber auf E-Fuels setzen.
Matthias Braun, der an der HSG in St. Gallen studierte und verschiedene Funktionen bei Autoherstellern weltweit innehatte, sieht die Entwicklung der E-Mobilität ebenfalls kritisch. Der 60-jährige Berater erklärt im Podiumsgespräch: «In den USA haben beispielsweise viele Vermieter ihre E-Flotte wieder verkleinert. Auch sonst wird die USA nur schon wegen der grossen Distanzen nie ganz auf E-Autos umstellen.» E-Autos hätten zudem klar höhere Reparaturkosten und auch recycelt würden bislang nur die wenigsten. «In Deutschland gehen 75 Prozent der E-Autos ans Gewerbe für dessen Image. E-Autos sind nur bei den Fans oder höchstens bei reicheren Käuferschichten ein Thema, die sich meist ein zweites Auto leisten können», erläutert er. Die Mehrheit könnte sie sich aber nicht leisten. Braun sieht daher durchaus Potenzial und Hoffnung für Verbrenner: «Weltweit gibt es 1,3 Milliarden Verbrenner-Autos und noch ein paar 100 Millionen LKW, Bagger, etc. – insgesamt sind es 1,8 Milliarden Verbrenner und 30 Millionen E-Autos. Wir brauchen eine Technologie für die 1,8 Milliarden Fahrzeuge, denn die 30 Millionen E-Autos werden das Klima nicht retten.» Als Lösung sieht er E-Fuels und weist auf einen für Garagen positiven Trend hin: «Es wird darum gehen, dass man das Auto nicht mehr nur acht bis neun Jahre fährt, sondern bis zu 20 Jahre.» Damit würden Umsatz und Arbeit durch Service und Instandhaltung auf die Garagen zukommen.
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